Willkommen in der Zuckerwelt

Wegkarte für den Abstecher in den Süssigkeitenladen? Mysteriöse Marshmellows-Truppen, die das Theater angreifen? Schlachtplan? Alles Simulation, süsse Simulation. Was passiert, wenn Spezialisten des Experiments, Schauspieler, Regiesseure und Wissenschaftler, gemeinsam ins Reagenzglas gesteckt und ordentlich geschüttelt werden, untersuchen Regisseurin Nina Gühlstorff und Dramaturgin Martina Grohmann in ihrem wissenschaftlich-theatralen Projekt „Zuckerwelten“. Zum 550-Jahre-Jubliäum der Universität Basel haben sie Wissenschaftlerinnnen und Wissenschaftler verschiedenster Disziplinen ins Bühnenlabor geladen. Auf eigene Gefahr.

„Sugarscape“, die „Zuckerwelt“, ist eine Erfindung der amerikanischen Wissenschaftler Joshua M. Epstein und Robert Axtell. In einem computeranimierten Quadrat von 50 mal 50 Feldern lassen sie eine Reihe virtueller „Agenten“ herumspazieren, die, je nach „Szenario“, mit unterschiedlichen Eigenschaften bzw. Verhaltensweisen ausgestattet sind. Aus dem beobachteten Verhalten der Agenten erhoffen sich die „Götter der Zuckerwelt“ Erkenntnisse über das reale Verhalten von gesellschaftlichen Gruppen bzw. ganzen Sozietäten. „Sugarscape“ gilt inzwischen als ein Klassiker der so genannten Sozionik, einer neuen Forschungsrichtung im Grenzgebiet von Sozialwissenschaften und Informatik.

Hinterlasse einen Kommentar